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Fragen und Antworten

Die Ausstellung auf einen Blick

Warum beschäftigen sich der LWL und das Museum mit dem Thema (Post)Kolonialismus?

Die Ausstellung ist Teil des Themenjahres „POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe“ der LWL-Kulturstiftung. 2024 richten 22 vielseitige Kulturprojekte auf die koloniale Vergangenheit der Region und deren Auswirkungen für unsere heutige Gesellschaft.

Die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus und seine Folgen bildet in der Erinnerungskultur vielerorts, so auch in Westfalen-Lippe, einen blinden Fleck. Als größter Kulturträger der Region nimmt sich der LWL dieser Aufgabe an. Ermöglicht werden soll auf diese Weise ein multiperspektivischer Austausch, in dessen Rahmen (post)koloniale Perspektiven sichtbar(er) gemacht werden.

Was hat die Zeche Zollern mit Kolonialismus zu tun?

Als ehemaliges Steinkohlebergwerk war die Zeche Zollern ein bedeutender Industriestandort und spielte eine wichtige Rolle während der Industrialisierung.

Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Industrialisierung und Kolonialismus eng miteinander verknüpft. Rheinisch-westfälische Unternehmer und Industrielle trieben die deutsche Kolonialpolitik maßgeblich voran. Als zentraler Energieträger wurde Kohle zu einem wichtigen Treibstoff für die koloniale Expansion. Die wirtschaftlichen Interessen der Region trugen somit maßgeblich zur Durchsetzung kolonialer Bestrebungen bei.

Die Zeche Zollern ist heute eines der acht LWL-Museen für Industriekultur. Im Rahmen der Museumsarbeit setzt sich die Zeche Zollern kritisch mit ihrer Vergangenheit und dem Thema Industriekultur auseinander. Dies schließt auch die Auseinandersetzung mit der Verflechtung von Industrialisierung und Kolonialismus ein.

Wie ist die Ausstellung entstanden?

Die Ausstellung wurde auf Grundlage der partizipativen Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial.“, die von März bis Oktober 2023 auf der Zeche Zollern zu sehen war, konzipiert. In diesem Rahmen haben Besucher:innen sich auf vielfältige Art und Weise mit den Spuren des Kolonialismus in Westfalen-Lippe sowie im Alltag auseinandergesetzt. Ausgehend von der Frage „Was hat Kolonialismus mit mir zu tun?“ war die Werkstatt Treffpunkt, Bühne und Experimentierfeld zugleich. Überall konnten Besucher:innen ihre Gedanken schriftlich hinterlassen oder im Aufnahmestudio zu vertonen und sich so unmittelbar einbringen. Neue Sichtweisen auf die Thematik ermöglichte zudem das Rahmenprogramm, das neben Führungen auch kreative Workshops und Theaterperformances umfasste.

Sowohl Ausstellungswerkstatt als auch Ausstellung sind in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartner:innen aus den BPoC-Communities entstanden. Darüber hinaus wird das Projekt von Anfang an kritisch durch „Critical Minds“ begleitet. Das zehnköpfige Gremium agiert beratend und besteht aus Akteur:innen aus gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Kontexten.

Was erwartet mich in der Ausstellung?

Die Ausstellung zeigt die Berührungspunkte der Region Westfalen-Lippe mit dem Kolonialismus und vereint dabei historische, wissenschaftliche und künstlerische Ansätze. Eingangs erwarten Besucher:innen multimediale Sequenzen aus Interviewprojekten, die individuelle Perspektiven auf die Thematik abbilden. In vier Themenbereichen geht es anschließend um die historischen Hintergründe. Übergeordnete Themen sind dabei wirtschaftliche Verflechtungen, die koloniale ‚Zivilisierung‘, Kolonialismus im Alltag sowie Kritik und Erinnerungskultur. Ergänzt wird jeder Themenbereich durch künstlerische Interventionen. Sie stehen für eine kreative Herangehensweise an die jeweiligen Fragestellungen.

Auf der Galerie werden Ergebnisse aus der Ausstellungswerkstatt präsentiert und fortgesetzt. Dort befinden sich u.a. ein Aufnahmestudio, ein kleines Kino und eine VR-Führung.

FAQs zum Besuch

Was kostet der Eintritt in die Ausstellung und wo bekomme ich Tickets?

Bezahlt werden muss der reguläre Museumseintritt für die Zeche Zollern (8 Euro, ermäßigt 4 Euro). Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren haben dauerhaft freien Eintritt. Tickets können ausschließlich vor Ort im Museum gekauft werden. Eine Reservierung im Voraus ist nicht notwendig.

Wie viel Zeit sollte ich für einen Besuch einplanen?

Die Besuchszeit ist individuell. Für eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Inhalten empfehlen wir ca. 90 Minuten einzuplanen.

Ist die Ausstellung auch für Kinder geeignet?

Die Ausstellung ist grundsätzlich auch für Kinder im Grundschulalter in Begleitung ihrer Eltern geeignet. Es gibt ein Begleitheft, das die Inhalte kindgerecht und verständlich erklärt. Gemeinsam mit der schlauen Spinne „Anansi“ können Kinder ab 7 Jahren auf Entdeckungstour gehen und an verschiedenen Stationen knifflige Fragen lösen. Als Belohnung für das richtige Lösungswort gibt es ein kleines Geschenk im Museumsshop.

Das Begleitheft liegt im Eingangsbereich der Ausstellung aus.

In welchen Sprachen sind die Ausstellungsinhalte verfügbar?

In der Ausstellung sind alle Texte in deutscher Sprache. Übersetzungen in Englisch und Französisch werden zeitnah über eine separate App abrufbar sein. Diese ist leider nicht rechtzeitig zur Eröffnung verfügbar, wir arbeiten aber intensiv an der Fertigstellung und bitten um Verständnis.

Sobald die App fertig ist, informieren wir an dieser Stelle und auf unseren Social Media-Kanälen darüber.

Ist die Ausstellung barrierefrei?

Die Ausstellung befindet sich in der Alten Werkstatt der Zeche Zollern. Der Zugang zu dem Gebäude sowie der Großteil der Ausstellung ist ebenerdig erreichbar. Ein kleiner Teil der Ausstellung befindet sich auf der Galerie, die über einen Aufzug erreichbar ist.

Wo können Führungen gebucht werden?

Buchungen von Führungen sind bis spätestens 10 Tage im Voraus möglich.
Die Führungen können telefonisch montags von 9.30-12.30 Uhr unter 0231 / 6961-220 oder über das Anmeldeformular gebucht werden.

Kann ich die Ausstellung auch außerhalb der Öffnungszeiten besuchen?

Die Ausstellung kann außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Museums donnerstags zwischen 18 und 20 Uhr von Gruppen ab 10 Personen besucht werden.

Hierfür ist bis mindestens 10 Tage im Voraus eine schriftliche Anfrage mit der Angabe des gewünschten Termins sowie der Personenanzahl per Mail an zeche-zollern@lwl.org erforderlich. Die Anfrage ist unverbindlich und gilt erst nach Erhalt der Buchungsbestätigung als verbindlich.

Für den Besuch der Ausstellung mit geführtem Rundgang müssen der Museumseintritt inklusive Führungsentgelt bezahlt werden. Es ist auch möglich, die Ausstellung ohne eine Führung zu besuchen. Hierfür fällt nur der Museumseintritt an.

Wo kann ich Feedback zur Ausstellung geben?

Bei Fragen, Wünschen oder Feedback rund um die Ausstellung können Sie das Ausstellungsteam gerne per Mail unter postkoloniales-westfalen@lwl.org kontaktieren.