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Key Visual Das ist kolonial

Das ist kolonial.

Eine Ausstellungswerkstatt
18.3. – 15.10.2023

Die morgendliche Tasse Kaffee, ein Straßenname oder bestimmte Vorurteile: Die Kolonialgeschichte ist bis heute in unserem Alltag präsent – auch in Westfalen. Die partizipative Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial.“ lädt zur Spurensuche ein und ist Treffpunkt, Bühne und Experimentierfeld zugleich. Sie ist keine fertige Ausstellung, sondern befindet sich im Werden und Wandel: in Form von künstlerischen Aktionen, Workshops und interaktiven Performances erkunden Besucher:innen gemeinsam mit Gästen aus Zivilgesellschaft, Kunst und Wissenschaft die Spuren und Folgen des Kolonialismus. Im Fokus steht dabei der Austausch sowie die Entwicklung von gemeinsamen Ideen, die 2024 in eine große Sonderausstellung auf der Zeche Zollern einfließen. Kommen Sie vorbei und machen Sie mit!

Was hat Kolonialismus mit mir zu tun?

Ausgehend von dieser Frage werden in dieser Ausstellung die kolonialen Bezüge von Westfalen-Lippe und speziell des Ruhrgebiets weiter aufgearbeitet und dabei neue Herangehensweisen und Methoden der Museumsarbeit erprobt. Es geht um eine stärkere partizipative und ergebnisoffene Art des Umgangs.

So zeigt der Ausstellungsraum in der ehemaligen Zechenwerkstatt, in dem unter anderem eine Bühne und ein Aufnahmestudio integriert sind, keine fertige Ausstellung, sondern bildet einen Rahmen für die gemeinsame Auseinandersetzung mit (post)kolonialen Fragestellungen. Die Ausstellungswerkstatt regt so zur aktiven Mitgestaltung an.

Verschiedene Kooperationspartner:innen aus Zivilgesellschaft, Kunst und Wissenschaft begleiten die Ausstellungswerkstatt im Rahmen von Workshops, künstlerischen Aktionen und gemeinsamen Gesprächen. Welche Themen sind hier wichtig? Wessen Perspektiven fehlen, wenn über (Post)Kolonialismus im Museum gesprochen wird? Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Region, widmet sich das Kuratorinnen-Team diesen und anderen Fragen. Dafür wurden im Vorfeld viele Kontakte geknüpft, so z.B. mit afrodiasporischen Vereinen, Aktivist:innen und Künstler:innen.

Ausstellung neu gestalten

Das Konzept ist offen. Eingangs liefert die Ausstellungswerkstatt eine Einordnung zur Geschichte der deutschen Kolonien sowie Informationen zu kolonialen Spuren in Westfalen und im Ruhrgebiet. Einige Objekte mit kolonialen Bezügen aus westfälischen und lippischen Museen und Sammlungen veranschaulichen die Problematik des Sammelns und Ausstellens. Auch aktuelle Debatten wie die Rückgabe der Benin-Bronzen werden aufgegriffen. Im Mittelpunkt stehen Fragen, die durch die verschiedenen Ausstellungsbereiche führen: Was haben Westfalen und das Ruhrgebiet mit Kolonialismus zu tun? Welche Themen sollten zur Diskussion gestellt werden? Wie kann ein Museum (post)koloniale Objekte zeigen, ohne rassistische Zuschreibungen zu reproduzieren? Das Thema ist sensibel. Gemeinsam mit Kooperationspartner:innen und Besucher:innen geht es darum ebenso um die Suche nach neuen Formen des dekolonialen Ausstellens.

Teil der Ausstellung werden

An vielen Stellen können Gäste Gedanken und Statements schriftlich oder mündlich hinterlassen. Die Besucher:innen haben die Möglichkeit, sich selbst und den eigenen Bezug zum Thema zu reflektieren: Was hat Kolonialismus mit mir zu tun? Da (Post)Kolonialismus jeden Einzelnen trifft, geht es alle etwas an. Deshalb ist jede Perspektive wichtig.

Die Besucher:innen können während des Rundgangs ihren eigenen „Katalog“ aus Infokarten  zusammenstellen. Eine kleine Bibliothek bietet die Möglichkeit, sich tiefer mit dem Thema Kolonialismus und seinen Folgen zu beschäftigen.

Öffnungszeiten, Angebote und Führungen

Die Ausstellungswerkstatt ist während der regulären Öffnungszeiten der Zeche Zollern geöffnet: Di – So 10 – 18 Uhr.

Jeden Samstag von 10 – 14 Uhr ist die Ausstellungswerkstatt für „Black, Indigenous and People of Color“ (BIPoC) reserviert.

Was ist ein Safer Space?

Ein Safer Space ist ein geschützter Raum, in dem sich Menschen, die von Rassismus betroffen sind, vor weiteren (auch unbewussten) Diskriminierungen schützen können. Er ist ein Angebot für BIPoC und Schwarze Menschen, um sich zurückziehen und offen austauschen zu können. Für BIPoC sind solche sicheren Räume im Alltag sowie in musealen Räumen nur selten gegeben.

Weitere Informationen rund um den Safer Space

Offene Führungen
Samstag 14 Uhr
Sonn- und Feiertag 11 Uhr
Dauer: 90 Min., keine Anmeldung erforderlich, kostenfrei (nur Eintritt)

Begleitprogramm

Offene Werkstatt: Perspektivwechsel

Offene Werkstatt: Perspektivwechsel

Kuratorinnenführung durch die Ausstellungswerkstatt "Das ist kolonial."

Samstag, 7.10.2023

15:30 Uhr

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Sand of Times

Sand of Times

Performance-Führung in der Ausstellungswerkstatt "Das ist kolonial."

Samstag, 7.10.2023

16:00 - 17:00 Uhr

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Sand of Times

Sand of Times

Eine partizipative Performance-Führung

Sonntag, 8.10.2023

14:00 - 15:00 Uhr

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Das ist kolonial.

Das ist kolonial.

Finissage der Ausstellungswerkstatt

Freitag, 13.10.2023

18:00 Uhr

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Das komplette Begleitprogramm der Ausstellungswerkstatt.

Zu den Veranstaltungen

Sand of Times

Eine Performance-Führung

Mit Gifty Wiafe (Schauspielerin) und Emmanuel Edoror (Schauspieler, Tänzer und Choreograph) wird die Werkstatt zur Bühne! Begebt euch auf Gedankenreise: Warum wirkt die Menschheit auf der Erde so zerrüttet? Irgendwas läuft da doch schief? Woran liegt das? Wie können wir wieder zueinander finden? Die performative Führung zwischen Theater, Tanz und Vermittlung verspricht eine experimentelle Reise durch die Ausstellungswerkstatt.

Förderschwerpunkt Koloniale Vergangenheit

Die LWL-Kulturstiftung initiiert zusammen mit dem LWL ein spartenübergreifendes Netzwerkprojekt, das sich 2024 in kulturellen Angeboten dem Thema "(Post)Kolonialismus“ widmet. In Westfalen-Lippe sollen in Kulturveranstaltungen von LWL-eigenen Einrichtungen, Vereinen und verschiedenen Kulturakteur:innen der Region kolonial geprägte Strukturen, Kontinuitäten, Mechanismen und Denkweisen aufgespürt und ihre Spuren im Alltagsleben aufgedeckt und aufgearbeitet werden – nicht nur in Museumssammlungen und Archiven. Im Rahmen eines Förderschwerpunktes unterstützt die LWL-Kulturstiftung ausgewählte Projekte und präsentiert die Aktivitäten gebündelt als Themenjahr. Die Werkstatt zur Ausstellung „Das ist kolonial“ öffnet das Themenfeld und setzt erste Impulse, die 2024 ergänzt, vertieft und diskutiert werden. Das gesamte Förderprogramm der LWL-Kulturstiftung wird im Sommer 2023 bekannt gegeben. Weitere Informationen: www.lwl-kulturstiftung.de

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