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Handel, Wirtschaft und Industrie

Handel, Wirtschaft und Industrie profitierten bereits vor der Kolonialzeit vom weltweiten Warenaustausch. Produkte aus fernen Ländern wurden als „Kolonialwaren“ verkauft, importierte Rohstoffe hierzulande weiterverarbeitet. Verpackungen und zeitgenössische Werbung für Tabak, Kaffee und Kakao zeigen in der Ausstellung beispielhaft, wie die Produkte beworben wurden.

Mit der kolonialen Eroberung der Welt eröffneten sich auch neue Absatzmärkte für die westfälische Industrie. Die hiesige Eisen- und Stahlindustrie erhielt Aufträge für koloniale Großprojekte wie den Bau von Eisenbahnen und Hafenanlagen. Die in den Zechen des Ruhrgebiets geförderte Kohle befeuerte koloniale Unternehmungen.

Auch personell gab es Verflechtungen. So war Emil Kirdorf, Generaldirektor der Zeche Zollern, ein überzeugter Verfechter kolonialer Ideen. Und Adolf von Hansemann vom Vorstand der Zechengesellschaft GBAG engagierte sich als Gründer und Teilhaber von Plantagengesellschaften in der Südsee.

Propagandamarke

Propagandamarke

Kolonien waren für die Industrie ein wichtiger Rohstofflieferant und lukrativer Absatzmarkt. Diese Propagandamarke von 1925 verdeutlicht die wirtschaftlichen Motive des Kolonialismus und fordert die Rückgabe der Kolonien nach deren „Verlust“ nach dem Ersten Weltkrieg.